Wir starteten in unsere Lesenacht nach einem gemeinsamen Abendessen – ein tolles Buffet, von den Eltern organisiert – zusammen mit Eltern und Geschwistern. Nach der Verabschiedung der Eltern richteten wir zuerst unsere Schlafräume her. Anschließend baute ein Teil der Schüler die “Weiße Stadt“ aus selbstgebastelten weißen geometrischen Körpern auf, während der andere Teil im Pausenhof spielte und auf unseren Ehrengast, Henry, wartete. 

Henry ist ein „Lesehund“ – ein gut ausgebildeter und nervenstarker Hund, der zusammen mit Frau Barnasch Kinder an unserer Schule beim Lesenlernen unterstützt. Mit Henry wollten wir die Lesenacht beginnen.  Alle Kinder waren sehr aufgeregt, denn Henry hatte genau an diesem Tag Geburtstag. Deshalb hatten wir in der Aula für Frau Barnasch und Henry einen Ehrenplatz vorbereitet. Nachdem Henry alles abgeschnuppert und sich einen Eindruck von den vielen Schülern gemacht hatte, sangen wir ihm ein Geburtstagslied vor, sagten ihm ein Geburtstagsgedicht auf und beschenkten ihn mit Hundeleckerli. Dann lasen ihm ein paar Leser aus beiden Klassen Märchen und sogar selbstgeschriebene Geschichten vor. Henry lag mit gespitzten Ohren auf seiner Kuscheldecke und hörte geduldig zu. Als wir Henry später verabschiedeten, konnten wir es kaum noch erwarten, in unseren eigenen Büchern zu lesen. Rasch machten sich alle „bettfertig“ und begannen in den mittlerweile dunklen Klassenzimmern mit Taschenlampen zu lesen. Toll! Viele hatten vorher noch nie im Dunkeln mit einer Taschenlampe gelesen – das war schon etwas Besonderes. Das gemeinsame Lesen machte wirklich viel Spaß. Doch nach dem langen und aufregenden Tag, schliefen die ersten bereits nach einer halben Stunde neben ihrem Buch ein, während andere bis kurz vor Mitternacht durchhielten.